Freitag, 12. Mai 2023, 13:00 – 16:00 Uhr, Ifgg, Osloer Straße 12, 13359 Berlin
„Die in den letzten Jahren auch in Deutschland öffentliche Debatten wirksam angestoßen habende antirassistischen Artikulationen können verstanden werden als durchaus zornige Forderung, die Auseinandersetzung mit der Alltäglichkeit von rassistischen Unterscheidungssystemen in Angriff zu nehmen und eine Art dominanzkulturelle Ignoranz zu überwinden. Daran schließt Rassismuskritik an. Im Zuge dieser Kritik geht es darum, die Wirksamkeit rassistischer Handlungs-, Empfindungs- und Deutungsweisen empirisch zu erkennen und gesellschaftsanalytisch zu reflektieren.
Weil die Weigerung, Rassismus (etwa bei der Polizei, in der Beratung, der Wohnungs- und Stellenvergabe, in Bildungsinstitutionen) zu thematisieren, rassistische Routinen stabilisiert, beginnt Rassismuskritik mit dem Sprechen über Rassismus.
Was dies heißt und welchen Beitrag Rassismuskritik zur Analyse gesellschaftlicher Gegenwart leisten kann, soll im Vortrag so zur Diskussion gestellt werden, dass die Frage zum Thema wird, welche Konsequenzen dies für Beratung in der Migrationsgesellschaft hätte.“ (P. Mecheril)