inside.out

= etw. von innen nach außen wenden; etw. in- und auswendig kennen; etwas auf den Kopf stellen

inside.out baut auf den Erfahrungen der Projekte Präfix R und Präfix R plus auf und nutzt das Wissen, das wir in der insgesamt fünfjährigen Modellprojektphase über die Wirkmechanismen der durchgeführten Elterncoachings erworben haben.

Das Projekt inside.out überträgt nun diesen Ansatz auf zwei weitere Zielgruppen:

  1. inhaftierte Eltern, die zeitnah aus der Haft entlassen werden und sich bei dem Übergang zurück in den Alltag wünschen, weiter unterstützt zu werden.
  2. Eltern, deren Kinder inhaftiert wurden oder von einer Inhaftierung oder der Unterbringung in einer U-Haftvermeidung bedroht sind. Beiden Zielgruppen gemeinsam ist, dass die Problemstellungen, mit denen sie konfrontiert sind, sich als besonders herausfordernd darstellen und sie daher eine besondere Vulnerabilität aufweisen. Gleichzeitig können die jeweiligen herausfordernden Situationen jedoch auch dazu führen – und darauf zielt unser Unterstützungsangebot ab – dass Veränderungsprozesse angestoßen werden, die die Betroffenen gestärkt aus diesem Prozess hervorgehen lassen.
inside.out
Flyer Coaching für Eltern nach der Haftentlassung
inside.out
Flyer Kind in Haft? – Coaching für Eltern inhaftierter Kinder
Zwischenbericht EVALUATION inside-out Mai 2022

Evaluation

Das Projekt wurde durch eine formative Evaluation begleitet. Diese diente dazu, die Passgenauigkeit der entwickelten Maßnahmen zu bewerten, den Zielgruppenzugang zu überprüfen sowie zumindest punktuell wirksame Elemente der inhaltlichen Ausrichtung der Coachingmaßnahmen und der Settings zu identifizieren. Die Evaluation wurde von Modus – Zentrum für angewandte Deradikalisierungsforschung gGmbH, Berlin durchgeführt.

 

Was möchte das Projekt inside.out?

Das Projekt inside.out ist darauf ausgerichtet, für Kinder und Jugendliche, die in einem radikalisierten Umfeld aufwachsen und sich möglicherweise bereits radikalisierten Gruppen zugewendet haben, wirksame Strategien zu entwickeln, die geeignet sind, eine Distanzierung zu initiieren. Dazu nutzen wir diejenigen, die neben der Peergroup eine Schlüsselrolle einnehmen können, nämlich ihre Eltern. Diese werden mit einem systemisch-lösungsorientierten und genderreflektierenden Ansatz dabei begleitet, Interventionen zu entwickeln, mit denen sie zu einem Deradikalisierungsprozess beitragen können. Im ersten Schritt kann es auch notwendig sein, mit den Eltern selbst ihre rechtspopulistischen, demokratiefeindlichen und autoritären Einstellungsmuster zu reflektieren. Eltern mit rechtsaffinen und autoritären Einstellungen sind in diesem Konzept – wie auch bereits in den Vorläuferprojekten, wenn auch nicht ausschließlich adressiert – explizit mitgedacht.

Angeboten wird ein Coaching, das – ausgerichtet auf den jeweiligen Bedarf – fünf bis 15 Sitzungen umfasst. Es wird vorwiegend im Einzelsetting unter Einbeziehung des Familiensystems bzw. bedeutsamer Bezugspersonen angeboten, ggf. wird das Einzelsetting mit Gruppensitzungen kombiniert.

Workbook
24 Methoden für das inside.out Elterncoaching

Ifgg-Mitarbeiter_innnen Tamo Stern und Yvonne Brabender im Gespräch mit Eike Bösing von der Universität Vechta und Alexandra Korn von Violence Prevention Network über den Faktor Geschlecht in der Beratungsarbeit.

Das Projekt inside.out wurde von 2020 – 2024 finanziert durch das Programm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.

Kofinanziert wurde inside.out durch: