TESYA® – das Konzept des TESYA-Antigewalttrainings – eine Maßnahme nach KJHG §30

Vorbemerkung:
TESYA®- steht als Akronym für Training, Empowerment, Support for Youth and Adults und ist ein systemisch-lösungsorientiertes Trainingskonzept, das sich an Kinder und Jugendliche richtet, die aggressiv auffällig (re)agieren, d.h. Herausforderungen in ihrem Alltag mit gewaltförmigen Mitteln begegnen. Entwickelt wurde es mit Organisationen aus vier europäischen Ländern in den Jahren 2005-2007, gefördert durch das EU-Programm Daphne III. Mittlerweile ist das Trainingsprogramm TESYATESYA®- in Berlin gut etabliert und nachgefragt. Ein zentrales Element des TESYA®-Trainings ist es, das Bezugssystem einzubeziehen. Insbesondere die Eltern sollen als Expert_innen für eine konstruktive Zusammenarbeit im Rahmen eines parallel stattfindenden Elterncoachings gewonnen werden, um auf diese Weise die Nachhaltigkeit des Trainings zu begünstigen. Eine konsequente Ressourcenorientierung und eine intersektionale, genderreflektierte Perspektive sind für das TESYA®-Trainingsprogramm maßgeblich. Das Programm wurde von der Arbeitsstelle Gewaltprävention der Berliner Landeskommission gegen Gewalt evaluiert.

Konzept TESYA-Antigewalttraining ifgg, nach §-30 SGB VIII



Die Evaluation des TESYA®-Antigewalttrainings

von Miriam Schroer-Hippel

Das systemisch-lösungsorientierte Antigewalttraining TESYA wurde von der Arbeitsstelle Gewaltprävention der Berliner Landeskommission gegen Gewalt evaluiert. Befragt wurden jugendliche Trainingsteilnehmer_innen und deren Eltern sowie bedeutsame andere in ihrem Umfeld – als auch Mitarbeiter_innen der Berliner Jugendämter und Jugendgerichtshilfen, d.h. diejenigen, die die Trainings empfehlen, bzw. eine entsprechende Auflage aussprechen. Wie nehmen die Jugendlichen den Zwangskontext wahr? Steigert sich ihre Motivation im Verlauf des Trainingsprozesses? Was berichten die Jugendlichen und das Umfeld darüber, ob sich durch das Training etwas in ihrem Leben verändert hat? Was genau? Welche Ziele haben sie für das Training formuliert und wie haben sie gemeinsam mit dem_der Trainer_in daran gearbeitet? Stehen dem Kind, bzw. de,_der Jugendlichen nun in Konfliktsituationen mehr sozial verträgliche Konfliktlösungsstrategien zur Verfügung? Sind diese alltagstauglich? Welche Methoden und Themen beschreiben die Jugendlichen als besonders hilfreich im Training? Wie gehen sie mit „Rückschlägen“ um? Kann man zur Effektivität des TESYA-Antigewalttrainings valide Aussagen machen?

Hier können Sie den gesamten Evaluationsbericht lesen


Das Manual zum TESYA® -Deaf Antigewalttraining

Endlich ist es online – das Manual, das in das TESYA-Antigewalttraining für taube und schwerhörige Kinder, Jugendliche und Erwachsene einführt.
Es beantwortet u.a. folgende Fragen: Für wen ist das TESYA Deaf-Training geeignet? Wie muss der Rahmen gestaltet sein? Wie gelingt es, die Eltern in den Prozess einzubeziehen? Wie gestalte ich Familiensitzungen, wenn die Eltern hörend, das Kind taub ist? Muss ich selbst taub sein, um ein TESYA Deaf-Training durchzuführen?
Das TESYA Deaf-Manual ist das Ergebnis eines dreijährigen Modellprojekts, das der Bundeselternverband gehörloser Kinder e.V. in Kooperation mit dem ifgg in den Jahren 2014 bis 2016 durchgeführt hat. Es wurde mit einer Förderung von Aktion Mensch realisiert.
Gemeinsam mit 14 Expert_innen aus Berlin und dem Bundesgebiet, die mit gehörlosen, tauben und schwerhörigen Kindern und Jugendlichen arbeiten, wurde das Konzept des TESYA®-Antigewalttrainings auf diese Zielgruppe angepasst. Gleichzeitig wurden die Pädagog_innen als TESYA-Deaf-Antigewalttrainer_innen ausgebildet, die nun das Konzept in ihren Tätigkeitsbereichen umsetzen.Auch im ifgg – Institut für genderreflektierte Gewaltprävention können bei Anfragen gehörloser Jugendlicher oder junger Erwachsener nach einem TESYA®-Antigewalttraining gebärdenkompetente Trainer_innen eingesetzt werden.

Hier geht’s zum Download des TESYA-Deaf-Trainings-Manual


2. TESYA®-Netzwerk-Treffen am 7. Juli 2017

Programm

  • 09:30-10:45 Die Idee des TESYA®-Netzwerks – aktueller Stand und wie geht’s weiter?
  • 10:45-11:00 Pause
  • 11:00-17:00 Workshop mit Dr. Claudia Croos-Müller
    • ‚wohin mit meiner Wut?‘
      Body2Brain-Ansatz – körperbezogene Interventionen zum Thema Ärger- und Wutmanagement, zurStärkung von Selbstvertrauen, zur Bewältigung von Ängsten und depressiven Verstimmungen

—- Der Workshop ist auch offen für Nicht-Mitglieder  —- Teilnahmegebühr: 110.-€ —-


Ab in den Knast?‘ – Ein Feature von Schüler_innen der Willy-Brandt-Oberschule

Mit diesem Feature haben Schüler_innen der 9.Klasse der Willy-Brandt-Oberschule an dem Wettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung zum Thema ‚Ab in den Knast – wie sinnvoll sind Strafen?‘ teilgenommen. Weiterlesen „Ab in den Knast?‘ – Ein Feature von Schüler_innen der Willy-Brandt-Oberschule“


1. TESYA®-Netzwerk-Treffen am 7. Juni 2016

Programm

  • 10:00-10:30 Welcome – Get together bei Kaffee und Tee
  • 10:30-12:30 zur Idee des TESYA-Netzwerks
    Hintergründe und Ziele,Visionen
  • 12:30-13:15 Mittagspause
  • 13:15-15:45 Workshop
    ‚Systemische Teilearbeit – Aufstellungen mit Symbolen- Ganz praktisch! Tools
    und Interventionstechniken‘
    In diesem Workshop werden wir „ganz-praktisch!“ analoge systemische Methoden für das
    Einzeltraining mit Kindern und Jugendlichen zur Anwendung bringen. Es wird darum gehen, wie
    wir Jugendliche anregen können, sich auch mit ungeliebten, angsteinflößenden
    Persönlichkeitsanteilen auseinanderzusetzen, um sie schließlich in eine Ressource wandeln und
    nutzen zu können.
    Dozentin: Sabine Zschüttig, Dipl.Päd. Systemische Therapeutin/Supervisorin/Coach
    Interkulturelle Trainerin
  • 15:45-16:00 Abschluss Netzwerktreffen

Antigewalttrainings – über hohe Erwartungen und echte Erfolge

Im Herbst 2012 führte die Berliner Zeitung ein Interview mit Lars Schäfer, Trainer und einer der drei Geschäftsführer_innen des ifgg und fragte kritisch, wie wirkungsvoll denn Antigewalttrainings eigentlich seien. Vorausgegangen war der Tod von Johnny K. am Alexanderplatz in Folge einer Prügelei. Hintergrund: der mutmaßliche Haupttäter soll zuvor ein Antigewalttraining absolviert haben. Weiterlesen „Antigewalttrainings – über hohe Erwartungen und echte Erfolge“


Profiboxerin Susi Kentikian zu Gast im TESYA®-Antigewalt-Training

In Kooperation mit dem Quartiersmanagement Moabit Ost und der Hedwig-Dohm-Oberschule führten die TESYA®-Trainer_innen Uli Streib-Brzič und Christiane Quadflieg (ifgg) Antigewalt-Trainings für Mädchen* durch. Ein Highlight war, dass zum Abschluss die Profiboxerin und ehemalige Boxweltmeisterin Susi Kentikian eingeladen wurde und mit den Mädchen* über Selbstverteidigung, Angst und Respekt und – Selbstachtung diskutierte. In der Aula der Hedwig-Dohm-Oberschule drängten sich 150 Schülerinnen, ließen sich mit ihr fotografieren und die Jungs* – so war zu hören – waren neidisch, dass zu der Veranstaltung exklusiv die Mädchen* eingeladen worden waren.
Weiterlesen „Profiboxerin Susi Kentikian zu Gast im TESYA®-Antigewalt-Training“


Zicken-Kriegerinnen – Mädchen* und Gewalt

Gewalt hat keine Geschlecht . . . oder doch? Mit dieser Fragestellung beginnend entwickelt Uli Streib-Brzič, TESYA®-Antigewalttrainerin und – ausbilderin (ifgg) einen geschlechterdifferenzierenden Blick auf das Phänomen Mädchengewalt.
in: Unsere Jugend – Die Zeitschrift für Studium und Praxis der Sozialpädagogik; Ausgabe 02/2011

Zicken-Kriegerinnen – Mädchen und Gewalt


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